- Nystagmus
- Augenzittern
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Nys|tạg|mus 〈m.; -; unz.〉 = Augenzittern [zu grch. nystagmos „Schläfrigkeit“]* * *
Nystạgmus[griechisch nystagmós »das Nicken«] der, -, unwillkürliche Bewegung der Augäpfel (»Augenzittern«), meist in horizontaler, aber auch in vertikaler, diagonaler oder kreisförmiger Richtung. Der Nystagmus kann gleichförmig (Pendelnystagmus) oder mit schneller Rückbewegung (Rucknystagmus) und mit unterschiedlicher Frequenz und Stärke verlaufen.Als natürlicher Vorgang tritt Nystagmus u. a. bei Fixierung von Gegenständen in einem bewegten Gesichtsfeld (optokinetischer Nystagmus), z. B. bei Blick aus einem fahrenden Zug (»Eisenbahn-Netz«), kurzfristig durch Störung des Augenmuskelgleichgewichts bei extrem seitlicher Blickrichtung (Einstellungsnystagmus) oder bei Reizung des Vestibularapparates durch Drehbewegungen oder thermische Einflüsse, z. B. bei Gleichgewichtsprüfungen (vestibulärer Nystagmus), auf. Als Krankheitssymptom wird Nystagmus durch stark vermindertes Sehvermögen, Augenmuskel- oder neurologische (z. B. Kleinhirn-)Schäden oder Erkrankungen des Vestibularapparates hervorgerufen, selten durch erblich bedingte Muskelstörungen (Nystagmusmyoklonie). Als (rückbildungsfähige) Berufskrankheit tritt bei Bergleuten nach langjähriger Arbeit unter Tage ein Nystagmus unbekannter Ursache (Bergarbeiternystagmus) auf.* * *
Universal-Lexikon. 2012.